Liebe Jury, sind wir bei Ihnen richtig? Es ist Ihnen gewiss nicht verborgen geblieben, dass unser "Werk" technisch nicht unbedingt perfekt ist. Zu hoffen wäre zunächst, dass der Ordner den Transport ohne gravierende Verletzungen überlebt hat (Uhu sollte besser "FAST-Alleskleber" heißen...).Trotzdem bitten wir kühn um Zuordnung zu Kategorie II, da wir beim Projekt "Todesspiele" die Unterstützung zweier hochengagierter Theatermenschen genießen durften. Auch die Gestaltung des Innenlebens unserer Wundertüte folgte dem Prinzip, das Wort MEDIUM in seiner ganz simplen, ursprünglichen, primitivsten (und heiligsten?) Bedeutung zu verstehen: Mittel. Mittel zum Zweck. Hm, zu welchem? Ein außergewöhnliches Projekt im Rahmen des Deutschunterrichts auf die Beine zu stellen? Nun gut, das klingt aber arg nach pädagogischer Selbstbeweihräucherung. Ein schickes Video zu drehen, weil das gerade "in" ist ? Und dann womöglich noch einen Preis absahnen? Bitte nicht enttäuscht sein, aber darum ging es eigentlich überhaupt nicht. MEDIENERZIEHUNG wird -zu Recht, wie ich meine- momentan gaaanz groß
geschrieben. Was mich persönlich nervt, ist die Tatsache, dass jene
nicht selten zum Selbstzweck gerät. Wer denkt bei dem Begriff "Medien"z.
B. schon an das -scheinbar!- altmodische Theater und den unbeschreiblichen
Gewinn, den gerade sehr junge Menschen daraus ziehen können (muss
mich korrigieren- spätestens seit dem "Club der toten Dichter"
ist "unbeschreiblich" wohl nicht mehr ganz angebracht....).
Eine so erfrischende, produktive Zusammenarbeit mit einem derartigen Ergebnis
-im zeitlich engen Rahmen von vier Tagen- war wohl auch nicht zuletzt
dadurch möglich, dass alle am Projekt Beteiligten den Sinn desselben
auch in der Förderung der Schülerpersönlichkeit (welch
herrlich Wort!) sahen, ebenfalls in der Stärkung der "Truppenmoral"
(man erfährt beim Spielen soviel über sich und die anderen).Ja,
und wie könnte man die vielbeschworenen Kompetenzen besser fördern
als in einem derartigen Projekt? Nicht selten werden Unterrichtsprojekte ein wenig misstrauisch beäugt , nach dem Motto: "Iss'n das für `ne Gammelei?" Ich freute mich über die begeisterte Einschätzung einer Kollegin, die Klasse hätte ganz offensichtlich in dieser ereignisreichen Woche eine Art Entwicklungssprung gemacht und mehr für's Leben gelernt, als im "normalen" Unterricht realisierbar gewesen wäre. An dieser Stelle möchte ich, auch wenn Rudolstadt nicht L.A. ist , einigen Leuten Dankeschön sagen. Zunächst betrifft das unsere Schulleitung, die rein organisatorisch das Ganze erst ermöglicht hat und kreative Unterrichtsarbeit auf beispielhafte Weise fördert. Auch Christina Büttner, unserer hilfsbereiten Schulsozialarbeiterin, ein dickes Dankeschön für ihre organisatorische , technische und "moralische" Unterstützung! Last but not least möchte ich noch einmal Frank Grünert und Fridolin Zaugg danken, die trotz chronisch überfüllter Terminkalender ihren Weg in unsere Schule fanden und einer- um es mit Dimas Worten zu sagen- "ganz normalen" Regelschulklasse eine solche Erfahrung ermöglichten! Ihnen wünsche ich viel Freude beim Verfolgen der Entwicklung unseres "Kükens" vom Embryonalstadium bis zum Schlüpfen!
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