Impro...Impro-wie??...Improvisationstheater !!
Aber schon am ersten Tag änderte ich meine Meinung. Unser Spielleiter Fridolin Zaugg verstand es prima, selbst die Zurückhaltendsten in unserer Gruppe aus der Reserve zu locken.Originelle Lockerungsübungen mit Bällen, Tüchern , Hüten usw. ließen uns zu Schauspielern werden , ohne dass es uns direkt bewusst wurde. Thematisch hatten wir ursprünglich vor, Szenen zum Thema "Sucht" (Essstörungen, Computersucht, Drogen,...) zu entwerfen. Unser Schulalltag wurde jedoch jäh unterbrochen durch das, was drei Tage zuvor in Erfurt passiert war. Die Betroffenheit bei allen am Projekt Beteiligten führte fast automatisch zur Auseinandersetzung mit dem Geschehenen - sowohl beim Spielen als auch in den Pausen. An den ersten beiden Tagen sprachen wir viel über den Amoklauf. Erst am dritten Tag stand fest, dass es in unseren Szenen um Leute gehen sollte, die unmittelbar betroffen waren. Wir versuchten uns in ihre Lage hineinzuversetzen. Auch die Frage, wie man so etwas Schockierendes überhaupt verarbeiten kann, ergab sich . So entstanden unsere ganz persönlichen Geschichten dazu. Zusammenfassend würde ich sagen, dass uns dieses Projekt , besonders meiner Gruppe, eine einmalige Chance gab, etwas Tragisches gründlich zu verarbeiten und Betoffenheit in Kraft umzuwandeln.
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